E N T Z U G

 

Was ist das?

 

Wenn Ärzte von Entzug sprechen, meinen sie eine besondere Krankheit. Man könnte auch sagen: „Entzugskrankheit“. Diese tritt immer auf, wenn jemand plötzlich einen Stoff oder ein Medikament weglässt, von dem er süchtig geworden ist. Die Entzugskrankheit ist meist schlimmer als die ursprünglich bekämpfte Krankheit; sie erschreckt den Betroffenen sehr und veranlasst ihn, das Mittel sofort weiter zu nehmen  -  dann ist er richtig suchtkrank!!

 

Folgende Symptome gehören zur Entzugskrankheit:

Innere Unruhe, Zittern, unerklärliches Schwitzen, unbegründetes Herzrasen, Schlaflosigkeit!, unerklärliche Ängste, manchmal traurige Verstimmungen, Gefühle von Verzweiflung, manchmal Magen-Darm-Störungen.

 

 

                        der Alkohol (an 1. Stelle!)

                        fast alle Schlafmittel

                        fast alle Beruhigungsmittel (vom Benzodiazepin-Typ)

                        die Rauschgifte der Drogenszene, Heroin, Haschisch und andere

                        Aufputschmittel

                        Schmerzmittel!

                        Nikotin, vielleicht auch Koffein

 

Werden Beruhigungsmittel oder Schlafmittel genommen, um die Angst oder die Schlaflosigkeit zu vertreiben, wirken sie zunächst einige Wochen sehr gut. Dann hat sich der Körper daran gewöhnt und braucht diese Mittel laufend und immer mehr. Sie wirken dann wie eine Bremse, an die der Körper sich gewöhnt hat. Werden sie entzogen, also nicht mehr genommen, reagiert das Nervensystem ganz entfesselt und mit überschießender Aktivität. Und diese überschießende Aktivität erzeugt diejenigen Symptome, die oben als Entzug genannt wurden.

 

Schlussfolgerung:

Alle Stoffe, die einen Entzug auslösen können, sollt man vorsichtig, unregelmäßig und möglichst gar nicht nehmen. Hat der Körper sich erst einmal daran gewöhnt, werden diese Mittel immer weiter genommen, weil ohne sie nicht nur die ursprüngliche Krankheit zurückkehren könnte, sondern weil der Entzug sicherlich auftritt und vortäuscht, die ursprüngliche Krankheit sei doppelt so schlimm wieder da. Der Arzt hat es dann sehr schwer, den Patienten zur Aufgabe des Suchtmittels zu bewegen  -  und der Patient hat es dann sehr schwer, den Entzug durchzustehen, der je nach Art des Stoffes 2 bis 6 Wochen dauert.